27.08.23: Fahrt nach + Ankunft in Paris
Mit einem weinenden Auge verließen wir heute früh gegen 8:30 Uhr Granville und damit auch die Normandie und machten uns aber auch mit einem lachenden Auge und voller Vorfreude auf den Weg ins 340 km entfernte Paris. Nach einem frostigen Zwischenstopp an einem Stauwehr der Seine erreichten wir bereits gegen 13 Uhr den Park Vincennes, in einem Vorort von Paris, wo wir auch - vermeintlich - unsere Ferienwohnung haben sollten. Unerwarteterweise konnten wir dort relativ leicht und umsonst parken und erfreuten uns dann an den wieder warmen Temperaturen und dem wirklich schön grünen und dich bewachsenen Park-Areal. Wir sind über 1 Std. dort herum spaziert, fanden einen Trimm-dich-Pfad mit Hangelmöglichkeit und haben die vielen kleinen Seen und Bachläufe bestaunt.
Um 15 Uhr standen wir dann vor der gebuchten Ferienwohnung und es folgte Schockmoment Nr. 2: niemand kam, um uns in Empfang zu nehmen! Es wurde auch weder im Vorfeld noch am Tag der Anreise auf meine Nachrichten reagiert. Nachdem wir die Unterkunft aber schon bezahlt hatten sind wir naiverweise davon ausgegangen, dass uns dann schon jemand die Türe aufmachen würde. Pustekuchen. Es dauerte auch 3 langwierige Anrufe beim Kundendienst von booking.com (worüber ich die Wohnung gebucht hatte) und 3 lange Stunden, bis endlich fest stand, dass wir - aus welchen Gründen auch immer - nicht in der gebuchten Unterkunft würden unterkommen können, dass wir aber von booking.com das bezahlte Geld zurück erhalten und sie uns jetzt eine alternative Unterkunft besorgen würden. Diese vorgeschlagene Alternativ-Unterkunft zu einem vergleichbaren Preis war dann leider eine nur 33 m² große Bude mit 1 Schlafzimmer und keinem Parkplatz, so dass ich dann kurzerhand selbst etwas gesucht und den Kundenservice mit viel Gejammer davon überzeugen konnte, uns den Aufpreis des neuen, von mir gefundenen Apartments kulanterweise zu erstatten. Wir wähnten uns schon in Sicherheit, bis wir bei der neuen Unterkunft dann vor der Tiefgarage standen und feststellten, dass unser Auto mit Dachbox wieder zu hoch war. Also hieß es am Straßenrand mitten in Paris dann: Dachbox ausräumen, diese runter bauen und ins Gebäude schleppen, bevor wir dann endlich das Auto parken und unsere neue Bleibe für die nächsten 3 Nächte beziehen konnten. Sehr erschöpft und auch genervt, dass das Apartment etwas abgewohnt und aufgrund von Arbeiten an der Außenfassade recht dunkel war, gab's dann ein spätes Abendessen und eine noch spätere Nachtruhe.
Ein Gutes hatte die Sache allerdings, wie wir am nächsten Tag heraus finden sollten...
28.08.23: Paristour 1
Das gute an der "neuen" Paris-Unterkunft war, dass man - anders als das beim ursprünglich gebuchten Apartment der Fall gewesen wäre - in 15 Min. zu Fuß zur Metro-Station der Linie 1 gelangen konnte (Station "Chateaux de Vincennes"). Und nachdem wir uns mit U-Bahn-Tickets für 2 Tage versorgt hatten (insg. 66 € für uns 4) ging die erste Metro-Fahrt los und endete bereits 15 Min. später an der Station "Louvre Rivoli". Schon Tage vorher gab's für den Louvre online leider keine Tickets mehr zu kaufen und so wollten wir es auf Gut Glück versuchen, stellten aber relativ schnell fest, dass wir für unseren Geschmack zu lange anstehen würden, bis wir an Eintrittskarten kommen würden. Die Schlange bei den Leuten mit Online-Tickets war übrigens genauso lange und so war ich dann wieder ganz froh, dass ich vorab keine Tickets gekauft hatte. Ein bisschen traurig waren wir zwar schon, dass wir die "Lisa" nicht sehen würden, aber wir haben die gewonnene Zeit sinnvoll genutzt. Wir sind vom Louvre-Areal nämlich zu Fuß weiter gegangen, durch den Jardin des Tuileries, über den Place de la Concorde, der eine einzige große Baustelle war (Paris wird wohl gerade für Olympia 2024 aufgehübscht), die Champs-Elysée entlang bis wir nach ca. 4 km dann tatsächlich bis zum Triumphbogen gegangen waren. Erfreulicherweise konnte man ohne viel Anstehen die Treppen zum Triumphbogen hoch steigen und so genossen wir von dort oben einen tollen Ausblick auf Paris, inkl. Eiffelturm, Sacre-Coeur, la Defense und die 34 Brücken über die Seine.
Wieder unten angekommen sind wir mit der Metro bis zum Jardin du Luxemburg gefahren, wo wir bei tollem Ambiente am See Mittagspause gemacht haben. Haben uns dort auch noch die kleine Freiheitsstatue angeschaut, die als Modell für die große in New York diente. Beim Weiterschlendern entdeckten wir eine Eisdiele, tatsächlich die erste bislang in Paris und so genehmigten wir uns jeder eine Kugel, auch wenn das 3,50 € pro Kugel gekostet hat! Nochmal eine Metro-Fahrt weiter gelangten wir als nächstes zum Jardin des Plantes, wo wir eigentlich ins Evolutions-Museum wollten aber da war - wie könnte es auch anders sein - eine zu lange Schlange. Zum Glück gab's gleich in der Nähe und ohne Warteschlange das Naturhistorische Museum, das wir dann besuchten und das auch wirklich sehr sehenswert und interessant war, mit den vielen verschiedenen Skeletten von aktuellen und ausgestorbenen Tieren. Nach einer letzten Metro-Fahrt für diesen Tag kehrten wir gegen halb 4 wieder zu unserer Wohnung zurück und ruhten uns erst mal mit Netflix bzw. einem Buch etwas aus.
Nach einem leckeren Abendessen bestehend aus Lachs und Curry-Nudeln (ja, auch hier hatten wir einen gut sortierten Supermarkt in der Nähe) sind wir nochmal raus und den knappen km bis zum Park beim Hotel de Ville von Vincennes marschiert, der mit Spielgeräten und kleinen Wegen sehr nett angelegt war, wo sich zu dieser späteren Stunde auch etliche Ratten tummelten. Das hat den Jungs natürlich gefallen.
Am Ende des Tages hatte ich tatsächlich knapp 30.000 Schritte auf meiner Uhr und wir alle fielen sehr erschöpft aber auch voller schöner Eindrücke von Paris in einen tiefen Schlaf.
29.08.23: Paristour 2
Heute früh weckte uns tatsächlich der Wecker, damit wir die etwas längere Metro-Fahrt und den anschließenden Fußmarsch rechtzeitig bis 8:45 Uhr schafften, so dass wir pünktlich zum Einlass am Eiffelturm-Areal ankamen. Und so standen wir dann auch um Punkt 9 Uhr an der Kasse und traten wenige Minuten später den Aufstieg über die 669 Stufen auf den Eiffelturm hinauf an. Bei wolkenlosem Himmel und warmen Temperaturen erreichten wir nach relativ kurzer Zeit zu Fuß die 2. Etage und genossen anschließend wieder eine grandiose Aussicht. Auch der Auf- und Abstieg an sich waren ein Erlebnis, da man sich ja in einem der 4 Füße des hohen Turmes und damit innerhalb seines Gerüstes bewegte und die gut 130 Jahre alte Geschichte des anlässlich der Weltausstellung 1889 errichteten Eiffelturms spüren konnte. Wieder unten angekommen ging es zu Fuß weiter zum nahe gelegenen Seine-Ufer, von wo aus wir um halb 11 eine 1-stündige Bootsfahrt über die Seine unternahmen. Für Martin und ich war das ganze sehr interessant, da der Tour-Guide die Infos über Paris nicht nur auf Französisch sondern auch auf Englisch mitteilte, die Jungs fanden es recht fad, da sie ja leider nichts verstehen konnten. Aber als kurze Pause nach den vielen Schritten und Stufen des bisherigen Vormittags war es allemal gut.
Nach der Boots-Tour sind wir dann wieder zu Fuß weiter gezogen und es ging über die Pont d'Iéna zum Jardins du Trucadero. Dort machten wir im Schatten eines großen Baumes erst mal Mittagspause und frisch gestärkt haben sich die Jungs dann erst beim Baum-Kraxeln und anschließend auf dem dortigen Spielplatz ausgetobt. Die neue Energie haben wir genutzt und sind im Park die nächsten Stufen hinauf gestiegen, um dann von der Esplanade Joseph Wresinski nochmal einen unglaublich guten Blick auf den Eiffelturm zu genießen. Von dort oben ging es dann mit der Metro weiter zur Station "St. Paul", weil ich dort via Google Maps ein paar Eisdielen entdeckt hatte. Eine Preis-Info wäre dabei noch gut gewesen, stellte sich dann beim Erkunden des Viertels doch heraus, dass der dort übliche Preis für eine Kugel Eis 5 € beträgt! Wenigstens fanden wir einen Laden, der als Sonder-Angebot 3 Kugeln in EINEM Becher für 9 € offerierte und so schlürften die Jungs und ich dann - natürlich im Akkord-Tempo - zusammen unser Eis aus einem Becher ;-). Bis auf die hohen Eis-Preise gefiel uns dieses Viertel aber total gut: sehr quirlig, hip, ausgefallen und cool. Und nachdem die Station "St. Paul" schon auf unserer Linie 1 lag war der Rückweg nicht sehr lange. Die Metro-Fahrt dauerte den Jungs sogar zu kurz, da sie wieder einen Platz ganz vorne im Zug ergatterten, was für die beiden ein unglaubliches Spektakel war, fuhr die Metro doch fahrerlos! So konnte man vom vorderen Ende direkt in den U-Bahn-Tunnel blicken und sah auch sofort die entgegen kommenden Züge, was in Paris recht häufig vorkommt, da zur Hauptzeit alle 2 Minuten eine Metro verkehrt.
Nach einer kurzen Ruhephase und einem leckeren Abendessen in der Ferienwohnung sind wir am Abend nochmal raus, zum Bois de Vincennes für einen kleinen Verdauungs-Spaziergang und schließlich ließen wir den aufregenden Tag bei der üblichen Runde Qwixx ausklingen.
30.08.23: Fahrt nach + Ankunft in Straßburg
Aufgrund der vielen Bewegung der letzten Tage konnten wir 4 tatsächlich durchschlafen und so sind wir dann gegen 6:30 Uhr gut erholt aufgestanden. Martin und ich kümmerten uns gleich um die Montage unserer Dachbox auf dem Auto sowie ums Verladen des Gepäcks, so dass wir schon 1 Stunde später Paris verlassen und Richtung Straßburg aufbrechen konnten. Nach einem kurzen Tank- und Kaffee-Stopp und 3 Folgen von "Die drei Fragezeichen" machten wir um 11 Uhr schon eine frühe Mittagspause im Park de Brieux an der Mosel bei Metz. Dort gab's nicht nur einen tollen, großen Spielplatz sondern auch einen hübschen See mit Picknick-Bänken, wo wir dann unsere Brotzeit verspeisten. Eine weitere kurze Pause und ca. 50 € Autobahngebühren später erreichten wir um kurz vor 2 dann Straßburg und parkten erst mal am 11 Place Henri-Dunant, von wo aus wir gleich direkt den tollen Spielplatz am Square des Moulins ansteuern konnten. Nach einer kurzen Austobe-Phase waren die Kinder dann auch bereit mit uns durch die schönen Straßen und Gassen von Straßburg zu schlendern, immer wieder über kleine Brücken des Flüsschens Ill, das sich durch ganz Straßburg schlängelt. Auf unserer Erkundungstour haben wir auch schon mal die Lage der Ferienwohnung ausgespäht, die wir für diese letzte Urlaubsnacht gebucht hatten und mussten fest stellen, dass die Wohnung zwar sehr gut gelegen mitten in der Altstadt war, dass aber der dazugehörige, kostenlose Parkplatz in einem Parkhaus 700 m entfernt davon untergebracht war und dass die Einfahrt dazu natürlich wieder nur 1,90 m hoch war. Nachdem wir dann zum Auto zurück gekehrt sind und zu dieser Parkgarage gefahren waren ging also das bekannte Spielchen wieder los: am Straßenrand die Dachbox runter bauen, alles nicht benötigte Gepäck irgendwie im Auto verstauen, dann das Auto auf die 5. Etage der Garage fahren, anschließend die Dachbox über einen sehr kleinen, altertümlichen Lift ebenfalls ins 5. Stockwerk bugsieren, um dort dann in der sehr übersichtlichen Parklücke die Dachbox so vors Auto zu drapieren, dass sie möglichst unsichtbar liegen konnte und niemanden zum Stehlen inspirieren würde. Und dann mussten ja noch die 700 m bis zum Apartment mit unserem Gepäck zurück gelegt werden. Dementsprechend willkommen kam dann die Pause, die wir dann erst mal in der Wohnung bei Netflix und Lesen verbracht haben. Und die Wohnung trug zur Entspannung auch noch bei, da sie wirklich sehr schön und schick eingerichtet und auch pikobello sauber war.
Gut erholt sind wir am späten Nachmittag dann zum 2. Spaziergang durch die Stadt aufgebrochen und haben uns als erstes den gewaltigen Dom, der nur 3 Geh-Minuten vom Apartment entfernt ist, angeschaut. Vor dem Dom durften wir dann zufällig der Darbietung dreier Artisten beiwohnen, die allerhand Kunststücke auf einem Dreirad oder einer hohen Stange mit lustiger Musik und viel Humor zum Besten gegeben haben, was uns wirklich sehr gut gefallen und unterhalten hat. Beschwingt ging's dann weiter durch die echt sehr weitreichende und verzweigte Fußgängerzone mit ihren hübschen Fachwerk-Häusern und den vielen Bachläufen und Brücken. Auf 19 Uhr haben wir uns dann bei einem chinesischen Restaurant eingefunden, wo wir den Tag und damit ja auch den Urlaub schön abschließen konnten.
31.08.23: Rückreise
Nach einer kurzen Nacht waren wir frühmorgens schon wieder auf den Beinen und nach einem Frühstück für die Jungs ging's zu Fuß erst mal wieder zum Parkhaus, wo Martin und ich schon fast routiniert die Geschichte mit der Dachbox regelten, so dass wir recht schnell aufbruchsbereit waren. Nach einem Kaffee von Starbucks kämpften wir uns dann erst mal durch den Straßburger Berufsverkehr und als das geschafft war ging es auch schon sehr bald über den Rhein und damit über die Grenze zurück nach Deutschland. Angesichts der kurzen Nacht haben die Jungs dann erst mal ein Schläfchen gemacht und wir konnten recht ruhig gleich schon mal ziemlich weit fahren, so dass der erste Stopp dann schon bei Günzburg war, wo wir ganz nahe der Autobahn einen super Spielplatz gefunden haben, waren die Jungs nach ihrem Nickerchen ja doch wieder voller Tatendrang. Zum Glück hatte sich das Wetter auch wieder gebessert, so dass wir dort in der Sonne schon unser Mittagessen verspeist haben. Die restliche Fahrt ging dann problemlos weiter und bereits gegen 14 Uhr kamen wir ganz entspannt zu Hause an, wo uns gleich unser Kater begrüßte.
Nach insgesamt 3.300 gefahrenen Kilometern und vielen wunderschönen Erlebnissen und Eindrücken werden wir diesen Urlaub sehr positiv in Erinnerung behalten und ich hoffe euch hat das Lesen dieses Reiseberichts genauso viel Spaß bereitet :-)